Nachtrag zu gestern: die ugandische Küche

Da wir heute nur in Kampala waren und einige Besorgungen gemacht haben, dachten wir, es wäre vielleicht interessant euch einmal die ugandische Küche vorzustellen.
Zugegebenermaßen ist die Auswahl an Gerichten hier nicht besonders groß. Vor allem nicht, wenn man unsere internationale deutsche Küche gewohnt ist.
Wir haben allerdings bis jetzt vor fast nichts zurückgeschreckt und alles zumindest einmal probiert.
Wichtigster Bestandteil jeder Mahlzeit hier sind wohl Bananen. Jedoch gibt es 6 verschiedene Typen unserer gelben Freunde. Man isst sie teilweise, wie in Deutschland, einfach als Frucht. Zusätzlich bereitet man sowohl gekochte, als auch gebratene Varianten zu, die allerdings im Geschmack kaum noch etwas mit Bananen gemeinsam haben. Wir können uns leider auch nicht sonderlich für diese Zubereitungsarten begeistern. Das allerwichtigste und wirklich immer vorhandene Gericht ist allerdings Matokke. Das ist eine Art Bananenbrei, es schmeckt aber überhaupt nicht süß. Probiert haben wir auch das schon öfter, wir haben auch kein Problem mit dem Geschmack, unsere deutschen Mägen kommen allerdings mit der Verdauung des schweren Breis nicht besonders gut klar. Matokke wird meist unter einem Bananenblatt serviert. Die Frucht wächst an Palmen, ist jedoch nicht gelb, sondern grün und deutlich kleiner als unsere Bananen.
Besonders an den Internaten in Uganda, ist ein Maisbrei (Poscho) täglicher Hauptbestandteil des Essens. Es ist ein weißer Brei, der kaum einen Eigengeschmack hat. Mischt man ihn allerdings mit Bohnensoße, ist er gut genießbar, doch täglich möchten wir auch das nicht essen.
Neben Bohnensoße dient auch Erdnusssoße häufig als Beilage zu Matokke und co.
Doch auch zu Reis oder Spaghetti kann man die lila-farbige, zähe Soße gut als Beilage genießen.
Weiterhin kann man immer wieder Casava auf den Tellern finden. Es ist eine Art weißes Gemüse. Man kann es einfach gekocht essen, aber wir bevorzugen es in einer Art Eintopf.
Manchmal fühlt man sich fast wie in Deutschland, dann auch hier in Uganda isst man viele Kartoffeln. Sowohl "Irish potatoes", also unsere normalen Kartoffeln, als auch verschiedene Süßkartoffelsorten.
Ein absoluter Dauerbrenner sind Samosas und Chapati.
Diese beiden Gebäcke sind auch alle 10 Meter an den Straßenständen zu finden. Samosas sind fritierte, dreieckige Teigtaschen, die entweder mit Gemüse, oder mit Hackfleisch gefüllt serviert werden.
Chapati ist ein Fladenbrot, welches manchmal mit Kräutern und Karotten verfeinert wird.
Beide Gerichte kann man wie gesagt fast überall und zu jeder Tageszeit essen.
Maja und ich lieben beides und freuen uns immer wenn es auf unseren Tellern liegt (auf den Bildern sehr ihr das Chapati als Wrap, zusammen mit einer Samosa als Beilage).
Natürlich gibt es auch ab und zu Gemüse. Zum einen finden wir manchmal ein grünes, spinatähnliches Kraut auf den Tellern, dass kleingehackt und gekocht wurde, allerdings weiß ich leider nicht wie man es nennt. Zum anderen gibt es hier Mini Auberginen, die mit ihren großen Artgenossen allerdings wenig gemeinsam haben. Sie schmecken sehr sehr bitter und können sich auch nicht unbedingt mit unseren Geschmacksnerven anfreunden. Worüber wir uns allerdings immer besonders freuen sind gekochter Kohl und Schwedensalat.
Zuhause haben wir zu unserer Freude auch immer Ananas, Melone, Orangen und Äpfel. Manchmal auch Papaya und Jackfruit. Obst wird hier meist an kleinen Ständen am Straßenrand gekauft, weshalb es auch immer frisch und besonders lecker ist.
Wenn wir nicht Zuhause essen, fällt es uns manchmal schwer, ein Gericht in einheimischen Restaurants zu finden. Doch wenn wir uns zwischen Matokke und Casava für eine etwas europäischere Mahlzeit entscheiden konnten (zum Beispiel Pommes mit Würstchen), ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die Küche diese nicht zubereiten kann. Dafür ist das Essen im Restaurant hier sehr billig. Man kann für weniger als fünf Euro ein Abendessen mit Getränk genießen.
Falls wir in Kampala sind, nutzen wir manchmal die Chance in etwas internationalere Restaurants zu gehen und zum Beispiel Pasta, Pizza oder mexikanisch zu essen. Dort bezahlt man dann natürlich auch etwas mehr, mit ca 6 Euro für einen riesen Teller Pasta, ist das aber immer noch preiswert im Vergleich zu Deutschland. 
Fleisch wird zumindest in unserem Haushalt ziemlich viel gegessen, deshalb haben wir auch Ziegen, Kühe, Hühner und Schweine im Garten. Es ist ziemlich verbreitet hier, dass die Leute ihre Tiere im eigenen Garten großziehen, bevor sie diese schlachten. Allerdings gibt es in ärmeren Familien wohl nur zu besonderen Anlässen Fleisch. Bei uns auf dem Schulhof läuft auch eine Kuh Rum, welche jedoch am Samstag geschlachtet wird, als Trophäe für einen Wettkampf unter den Schülern. Die ganze Schule freut sich schon auf dieses Ereignis. Doch wir geben uns hier eher als Vegetarier, denn weder die Haltung, noch die Zubereitung des Fleischs ist für uns besonders appetitlich.
Zum Nachtisch haben wir außerhalb der Pfarrei jetzt schon öfter Zitronenkuchen, Popcorn and Erdnüsse gesehen. Also auch das ist hier wohl üblich.
Unsere Köchinnen bereiten uns netterweise zu jeder Mahlzeit etwas Reis, Spaghetti oder Kartoffeln zu, den sonst würde nur Matokke und die damit verbundenen Bauchschmerzen übrig bleiben.
Die neuen Geschmäcker waren und sind auf jeden Fall eine Erfahrung. Besonders Samosas und Chapati werden wir versuchen, Zuhause zuzubereiten.
Doch was alles andere angeht, freuen wir uns auch wieder sehr, auf unsere gewohnten Geschmäcker in Deutschland.
Auf den Bildern:
Collage von oben: gekochte Banane, Poscho, Matokke-palme, Matokke, Bohnen, Casava, Chapati und Samosa, mini-aubergine und Fleisch
Extra: Melone und Ananas, Jackfruit, Popcorn,

Wetter: 🌦️//23°
Stimmung: 😴☺️



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